Mannerheim unternahm Reisen seit seinem 30. Lebensjahr bis zu seinem Ableben im Alter von über 80 Jahren.
Während der Weltkriege gab es
bezüglich der Reisen ruhigere Perioden, aber auch damals führten Dienstaufgaben und
Urlaub ihn weit weg von Finnland.
Im Dienst der Hofstallverwaltung (1897-1903) machte er lange Auslandsreisen, um Pferde zu
kaufen. Der Krieg zwischen Japan und Russland in den Jahren 1904 und 1905 bedeutete für
ihn einen sehr anstrengenden Kriegszug an andere Ende Asiens.
In den Jahren von 1906 bis 1908 unternahm Mannerheim eine militärische Erkundungsreise in
China. Er sammelte dort ethnographische Forschungsmaterialien, auf derer Grundlage er im
Jahr 1911 eine wissenschaftliche Forschung veröffentlichte. In den Jahren 1940 und 1941
gab er eine umfangreiche Reisebeschreibung "Die Reise durch Asien" heraus.
Als Finnland in der Endphase des ersten Weltkrieges im Herbst 1918 grosse Schwierigkeiten mit der Beschaffung der Lebensmittel hatte, beschloss die Regierung die Unabhängigkeit Mannerheims von der deutschen Richtung auszunutzen. Er wurde nach Frankreich und England entsendet, um über die Unterstützungsmöglichkeiten für Finnland zu verhandeln (31.10.-22.12.1918). Mannerheim hatte auch Erfolg in seinen Verhandlungen - sogar bei der Behandlung der aussenpolitischen Fragen.
Als
Reichsverweser unternahm Mannerheim Informationsreisen in verschiedenen Orten Finnlands
und machte auch seine ersten Staatsbesuche nach Schweden und Dänemark im Jahr 1919
In den 20er Jahren des
20. Jahrhunderts nach seinem Austritt aus dem Dienst der Armee verbrachte Mannerheim die
Hälfte seiner Zeit mit Reisen und Jagen im Ausland. Auch in den 30er Jahren hielt er sich
ziemlich viel im Ausland auf.
Im Winter 1923 fuhr er nach Frankreichs Algerien und nach Marokko, um
sich zu erholen und zu sonnen. Etwa 130 km von Alger entfernt stürzte der Wagen aus der
Strasse und stoss gegen zwei Bäume an. Mannerheim wurde verletzt, u.a. er bekam einen
Schenkelknochenbruch. Er wurde in dem Kolonienkrankenhaus in Alger behandelt. Sein
ehemaliger Adjutant, Major K.H. Kekoni kam ihm zu Hilfe. Nach zwei Monaten hatte der
General sich soweit erholt, dass er (am 22.5.1923) nach Lausanne in der Schweitz abfahren
konnte, und am Ende Juli kehrte er schliesslich zurück nach Finnland. Mannerheims Reisen
nach Indien mit der Tigerjagd in den Jahren 1927/1928 und 1936/1937 sind bekannt geworden.
Während des zweiten Weltkrieges besuchte Mannerheim im Frühjahr 1941 Schweden. Ende Juni
1942 erwiederte er Hitlers Glückwunschbesuch vom 4.6.1942. Er besuchte das Hauptquartier
in Deutschland.
Im Frühjahr 1943 war er in der Schweitz in einer Kur, um sich von der
Lungenentzündung zu erholen. Sonst waren seine Reisen während des Krieges zwischen
Finnland und der Sowjetunion gewöhnlich Inspektions- oder Verhandlungsreisen (um den
Präsidenten zu treffen). Sehr selten gehörte zu dem Reiseprogramm Entspannung, wie zum
Beispiel Jagd bei Marschalls Hütte in Rukajärvi.
Während seiner Präsidentenschaft unternahm er keine Reisen. Erst in der Zeit von
4.11.1945 bis 2.1.1946 während des Kriegsschludigenprozesses machte er eine Urlaubsreise
nach Portugal. Nach seinem Austritt aus dem Präsidentenamt reiste er aktiv, bald nach
äusländischen Ferienzentren, bald zur Kuren, bald nach Heimat zurück, um das Landgut in
Kirkniemi zu renovieren oder in der Erfüllung seiner bürgerlichen Pflichten, u.a. um in
der Wahl abzustimmen.
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