In Helsinki wurde am 16.5.1918 eine grosse Siegesparade zu Ehren der Beendigung des Befreiungskrieges organisiert. Das politische Haupziel der Parade bestand darin, ein einheimisches Gegengewicht zu dem deutschen Einfluss zu bilden. Als die deutschen Truppen im April Helsinki besetzt hatten, hatten die Weissen aus Südfinnland ihnen ihren Dank reichlich erwiesen. Jetzt wollte man den Bewohnern von Helsinki die einheimischen Truppen vorführen. Gleichzeitig wollte Mannerheim hervorheben, dass die eigene Armee den Krieg gewonnen hatte.
Die Parade hatte auch eine strategische Bedeutung. Mannerheim bereitete sich für den Ausbruch des Krieges auf der Karelischen Landenge gegen Russland vor. Der grösste Teil der Westarmee konnte in Helsinki konzentriert werden. Von dort aus wäre ihr Transport an die Ostgrenze relativ leicht gewesen. Von der Ostarmee wurden für die Parade in Helsinki nur einzelne Kompanien oder Bataillone, sozusagen als Beispiel, gebracht. Es stellte sich später heraus, dass die Truppen umsonst konzentriert wurden, weil Deutschland den Ausbruch der Kämpfe auf der Karelischen Landenge verhinderte. Die weisse Armee wurde in Helsinki mit grossem Beifall empfangen.
Die Parade setzte sich aus dem Marsch in die Stadt, aus
Besichtigung und Vorbeimarsch zusammen. An der Parade beteiligten 12.000 Männer.
Der Tag der Parade, 16. 5., war der Fahnentag der Streitkräfte bis auf das Jahr 1942, und bis auf das Jahr 1939 wurde an diesem Tag eine Parade organisiert.
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